Christvesper der EKK

Weihnachten: Happy Birthday

Wie in jedem Jahr feiern wir an Weihnachten die Geburt Jesu Christi. In diesem Jahr war es das erste Mal für mich, Weihnachten nicht wie gewohnt zu Hause mit meiner Familie zu feiern und wie gewohnt an Weihnachten in meine Kirche zum Gottesdienst zu gehen. Dieses Jahr feierte ich Weihnachten in Japan. Und bekam auch gleich eine ziemlich heikle Aufgabe übertragen: Das Krippenspiel für den Heiligabend Gottesdienst.

Wie ich dazu kam? Eine witzige Geschichte: Ich studiere ev. Theologie auf Pfarramt in Mainz und bin für ein halbes Jahr in Japan als Teil eines interreligiösen Dialogprogramms. Ich wohne im Internationalen Studierendenwohnheim Kyoto oder auch „Haus der Begegnung“ gemeinsam mit Juliane Späth, die in der Gemeinde für die Kinder und Jugendarbeit zuständig ist und damit auch für das Krippenspiel. Jetzt kam es wie es kommen musste: leider musste Juliane früher nach Deutschland fliegen und konnte das Krippenspiel am Heiligabend nicht betreuen, weswegen ich eingesprungen bin.

 

So kam es, dass ich am 24.12. um 14 Uhr 9 Kinder vor mir versammeln musste, die mich nicht kannten und ich sie nicht kannte. Und uns blieb nicht viel Zeit denn um 17 Uhr würde der Gottesdienst losgehen und bis dahin mussten die Proben erledigt sein, jeder sein Kostüm haben, die Zeilen auswendig gelernt und der ganzen Show der letzte Schliff gegeben werden.

 

Als um 17 Uhr der Gottesdienst begann waren wir alle nervös. Nachdem alle sich nach der Party mit Kaffee und Keksen in der Kirche versammelt hatten, ging es los. Nach der Lesung waren wir dran und was soll ich sagen: ein voller Erfolg. Die Kinder haben eine wunderbare Weihnachtsgeschichte erzählt, die, wie uns Pfarrer Andreas Rusterholz in seiner Predigt erzählte, leider oft nur „Eingeweihten“ in Japan bekannt ist, da viele Japaner zwar mit Freude und viel Aufwand Weihnachten feiern würden, aber keine der Traditionen und Geschichten kennen, die Weihnachten eigentlich begründen.

 

Für mich eine ganz besondere Botschaft, immerhin wird in Deutschland zwar auch vermehrt Weihnachten ohne kirchlichen Bezug gefeiert, jedoch ist den meisten Deutschen klar, dass es in irgendeiner Form mit dem Christentum und Christi Geburt zusammenhängt.

 

Umso mehr habe ich mich dieses Jahr gefreut, Teil des Krippenspiels sein zu dürfen und die Kinder darin zu unterstützen, die Weihnachtsgeschichte lebendig zu erzählen und erlebbar werden zu lassen.

 

Ich hoffe, dass den Kindern das Krippenspiel so viel Spaß gemacht hat, dass sie auch im nächsten Jahr wieder daran teilnehmen wollen und so dazu beitragen, dass die Weihnachtsgeschichte auch im nächsten Jahr wieder lebendig wird.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes, neues Jahr und Gottes Segen für 2018!

 

Leroy Pfannkuchen

Weihnachten in der Union Church 2017

Jingle Bells, O Tannenbaum, Rudolph the red nosed reindeer dröhnt es in jedem Kaufhaus und in fast jedem Supermarkt. Zugegeben: es stört mich die Musik in den Kaufhäusern eigentlich immer, aber ganz besonders in der Vor-Weihnachtszeit. Das Gedudel hat nicht viel mit Weihnachten, wie ich es mir vorstelle und wünsche, gemein. Alles ist reduziert auf Kommerz. Welche Botschaft vermittelt eigentlich der größte Weihnachtsbaum in Kobe?

 

Die Vorweihnachtszeit ist eine mehr und mehr hektische Zeit geworden, nicht nur in Japan – in letzter Minute kaufen wir Geschenke ein, die wir eigentlich nicht wirklich brauchen, backen viel zu viele Plätzchen und sind darüber hinaus auch stark gefordert durch eigene und Firmenaktivitäten zum Jahres-ende. Wir finden kaum Zeit für ein ruhiges Gespräch im kleinen Kreis und sind am 24.12. total erschöpft und ferienreif.

 

Wie wohltuend waren die Einstimmung auf Weihnachten in der Union Church mit Kaffee, Tee, Plätzchen und Stollen, die Gespräche an den Tischen, das Kennenlernen neuer Familien, das Singen unbekannterer Weihnachtslieder und vor allem die Freude und Aufregung der beim Krippenspiel mitwirkenden Kinder.

 

Die anschließende Christvesper mit Krippenspiel, die Musikdarbietungen und Predigt hatten eine andere Qualität und den Sinn von Weihnachten in den Vordergrund gestellt. Danke an alle, die diesen Nachmittag gestaltet haben.

 

Zufrieden und entspannt skypten wir anschließend vor unserem bei IKEA eingekauften „echten“ Weihnachtsbaum mit unseren Kindern und meiner Mutter in Deutschland.

 

Martina Reiling-Köhler

Weihnachtsgottesdienst 2017

Nach mehr als anderthalb Jahren in Deutschland bin ich im Urlaub wieder nach Japan zu meiner Familie. In Japan aufgewachsen mache ich nun eine Ausbildung zur Tierpflegerin in Frankfurt. Dieses Jahr konnte ich so wieder beim Weihnachtsgottesdienst in der kleinen Kirche teilnehmen. Es war ein seltsames Gefühl, in die Umgebung meiner Kindheit zurückzukehren und Leute zu treffen, die ich lange Zeit nicht mehr gesehen hatte. Vor dem Gottesdienst gab es in der Lounge im unteren Geschoss Plätzchen, Kaffee und Kuchen. Es gab weihnachtliche Musik und Lieder, zu der auch alle mitsingen konnten. Man konnte sich mit Leuten austauschen oder einfach nur gemütlich sitzen und zuhören.

 

Der Gottesdienst fing um 17 Uhr an und war sehr gut besucht. Die Kinder führten ein goldiges Krippenspiel auf, das die Lesung auflockerte. Ganz besondere Höhepunkte boten auch die wunderschönen Musikeinlagen von den japanischen Musikschülern aus Nishinomiya. Es war eine besinnliche Einstimmung auf den heiligen Abend zu Hause. Dort haben wir dann, eine kurze Bescherung und ein einfaches Essen zu uns genommen, saßen noch entspannt zusammen.

 

Leila Kobayashi

Bilder: privat

 

 

Einladungen zur Christvesper