Unser Osterfest 2017

Es waren zwei-drei sehr besinnliche Stunden, die ich als Gast der deutschen Kirchengemeinde in der Union Church in Kobe am Ostersonntag erleben konnte. Es waren gefühlte 150 Teilnehmer zum Gottesdienst gekommen. Die kleine, schlichte und ruhig wirkende Kirche war gut gefüllt. Pfarrer Andreas Rusterholz hielt eine schöne Predigt, in der er auf die Kommerzialisierung des Osterfestes in der Welt aber auch in Japan hinwies. Als Norddeutscher hatte ich leider das Schweizer-deutsch an wenigen Stellen der Predigt nicht ganz so gut verstanden. Um so schöner waren im Anschluss an den Gottesdienst die interessanten Gespräche mit den Mitgliedern und Gästen der Gemeinde bei einem gemeinsamen Imbiss.

Besonders lebhaft war es an diesem Ostersonntag wegen der vielen Familien mit Kindern, wobei letztere offensichtlich allergrößte Freude beim Ostereiersuchen hatten. Ein gemeinsamen Erinnerungsfoto vieler Besucher an diesem Tag in der warmen Frühlingsonne im Garten der Union Church bildete den Abschluss der Veranstaltung.

 

Ein Besuch in der Union Church zum Gottesdienst ist immer wieder eine sehr schöne Möglichkeit, dem hektischen Alltag etwas zu entkommen und durch Meditation die innere Ruhe wiederzufinden.

Dr. Raimond Selke

 

Eindrücke des Ostersonntagsgottesdienstes  -  oder: Zu hause angekommen

Unsere Kirche
Unsere Kirche

Der erste Besuch einer neuen Gemeinde bringt viele Emotionen mit sich: wie werde ich empfangen? wie aufgenommen - falls überhaupt? wie wird die Atmosphere sein? Doch am Eingang der Kirche sah ich eine Schild mit der Inschrift: “To all… this church opens wide its doors, and ...bids Welcome.” und in der Tat, ich wurde sogleich freundlich empfangen und durch die verschiedenen Räumlichkeiten geführt, umgehend in die Vorbereitungen für das Osterfest integriert, konnte am Gottesdienst und Abendmahl teilnehmen, und genoss die anschliessenden Osterfeierlichkeiten und Gespräche. 

Was eigentlich machte ich an Ostern in der EKK? Ich folgte einem inneren Ruf, oder vielmehr sollte dies im Passiv stehen, denn es war nicht etwas, was ich aus eigenen Stücken in meinem Kopf entschied; also: nicht ich ging, sondern: ich wurde zur EKK gezogen. Warum? Ich weiss es nicht, aber das ist auch nicht wichtig. So lehnte ich dieses Gezogenwerden nicht ab, sondern gab mich ihm hin, einfach sein-lassend, in aller Stille. Nur, eigentlich wollte ich ja am Sonntag mit Freunden durch die Gegend fahren - es war doch so schönes Wetter an diesem Tag! Aber es sollte eben anders kommen. "In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN." (Sprüche 19, 21).

 

Durch die Predigt zu Ostern lehrt uns Pfarrer Rusterholz: “Die Angst vor dem Sterben verschwindet dadurch nicht aus der Welt, doch vor dem Tod müssen wir uns nicht mehr fürchten”. Ich verstehe dies ‘Sterben’ als Teil oder Ende von ‘Geburt' - das ist eine unabänderliche Tatsache; doch ‘Tod’ kann nicht der Gegensatz von ‘Geburt’ sein - denn der Tod ist überwunden.

Gruppenfoto
Gruppenfoto

Und ich kann nicht anders, als mit folgenden Worten zu schließen (sind sie mir unangemessen? vielleicht; entsprechen sie den Tatsachen? ja): und der Segen des Herrn kam über mich und gab mir Frieden. Dieser Frieden ist sicherlich ständig in aller unserer Herzen vorhanden, aber es ist gut, ihn im Gottesdienst zu erneuern. So auch an diesem Ostersonntagsgottesdienst.

 

Danke, Herr Pfarrer Rusterholz und Gemeinde.

 Dr. R. Pussel

Fotos: D.Imanari und B. Walther